Mazda 2 gebraucht – Der praktische Spaßbringer für die Stadt

1. Juli 2020 / CarTradition

Mazda 2 gebraucht kaufen – Japanische Automobile erobern seit Ende der 1960iger Jahre den deutschen Markt

von Ivo Lambrecht, 2. Juli 2020

Anfänglich belächelt und mit allerlei unwohl klingenden Spitznamen belegt, haben die Fahrzeuge aus Fernost schnell auch hierzulande eine Fangemeinde gefunden.

Zum Verkaufsbeginn sprechen die Fahrzeuge vor allem die preisbewusste Käuferschicht an. Das liegt vor allen daran, dass die Nippon-Fahrzeuge damals mit einer umfangreichen Serienausstattung punkten können. Schnell erkennen die deutschen Autotester und die Kunden selbst, dass die japanischen Fahrzeuge von Mazda, Toyota, Nissan & Co. vor allem aber mit ihrer Zuverlässigkeit zu überzeugen wissen.

Das Mazda Fahrzeuge im Kleinwagensegment anbietet hat eine lange Tradition bei den Japanern. Der Grund dafür liegt in der japanische Kfz-Steuer begründet, die kleine Fahrzeuge mit kleinen Motoren begünstigt. In extremer Form betrifft das nur die in Japan erhältlichen Kei-Cars. Das sind Mikroautos mit einer maximalen Länge von 3,39 m und einem Hubraum nicht über 660 cm³.

Dagegen ist unser heutiger Gebrauchtwagen Aspirant, der Mazda 2, ja fast schon ein Riese. Mit 4,06 m muss er nicht mal den Vergleich mit einen Volkswagen Golf scheuen. Gut, betrachtet wurde hierbei ein Golf der dritten Generation. Aber generell gibt das ein ganz gutes Verständnis für die Größe des Fahrzeugs wieder. Der Mazda 2 markiert in Deutschland dennoch den Einstieg in die Welt von Mazda. Grund genug sich den Mazda- Bonsai als Gebrauchtwagen näher anzuschauen.

Mazda 2 Gebrauchtkauf in der dritten Generation

Wie der weiter oben herangezogene Golf, fährt auch der Mazda 2 seit 2014 in der dritten Auflage in die Verkaufsräume der Importeure. Seine Geschichte beginnt bereits im Jahre 2003. Die ersten beiden Generationen glänzen durch Unauffälligkeit bei der eingesetzten Technik. Das Design hat bereits von der ersten zur zweiten Generation einen enormen Schritt vollzogen. Vom Boxy-Design eines Schuhkartons, wandelte sich die optische Form hinzu einem modernen, schnittigen Fahrzeug.

Die dritte Generation hört auf die interne Bezeichnung „DJ“ und stellt in vielerlei Hinsicht eine deutlich verbesserte Weiterentwicklung dar. Ob der „DJ“, wie sein Pedant aus der Musikszene, auch für Spaß und Stimmung im Mazda 2 sorgt und wie viel gute Laune in ihm steckt, wollen wir im Folgenden näher beleuchten.

Design: Kodo ist das Motto

Alle aktuellen Fahrzeuge von Mazda sind in einer einheitlichen Designsprache gestaltet. Das so genannte Kodo-Design. Ins Deutsche übersetzt bedeutet es zunächst nichts Geringeres als Herzschlag. Bei Mazda ist das Thema Kodo nicht nur eine Marketingphrase. Bezeichnet als „Soul of Motion“ – die Seele der Bewegung – soll genau das in allen Facetten des Designs sichtbar gemacht werden: Kraft, Energie und Dynamik.

Um uns jetzt wieder ins Hier und Jetzt zu befördern: Ja, der Wagen wirkt fließend. Die Proportionen sind stimmig und strahlen Agilität aus. Seine Sonnenseite ist die Front mit dem markanten Kühlergrill und den schmalen Scheinwerfern. Ein gebrauchter Mazda 2 ist in der Klasse der Kleinwagen ein echter Eyecatcher.

Er strahlt Sympathie, und trotz der kompakten Größe, Präsenz und Seriosität aus. Der letzte Modellwechsel war im Jahre 2014 und der Mazda 2 hat seit dem nichts an seiner modernen Ausstrahlung verloren – einfach sehr zeitlos. Anzumerken ist auch, dass die aktuelle Generation „DJ“ des Mazda 2 ausschließlich als fünftürige Schräghecklimousine angeboten wird. Man kommt somit nicht in die Verlegenheit eine unpraktische dreitürige Variante zu kaufen.

Der Innenraum: Edle Sachlichkeit auf engem Raum

Mit der Praktikabilität im Kleinwagensegment ist das so eine Sache. Auf einer eher kleinen Grundfläche wird versucht ein Maximum an Raum zu schaffen – für die Passagiere und das Gepäck. Die Kunst der Automobilhersteller liegt darin, das auch noch in eine hübsche Hülle zu stecken. Am besten gelingt die Raumökonomie mittels dem Schuhkartondesign, aber mal ehrlich, wer möchte das? Käufer eines gebrauchten Mazda 2 dürfen platztechnisch keine großen Wunder erwarten.

In der ersten Reihe ist man durchaus kommod unterwegs und auch für großgewachsene Kleinwagenliebhaber gibt es keinen Grund zur Sorge. Hinten? Na ja, die lieben Kinder werden auch längere Strecken ohne Probleme bewältigen. Das Gepäckabteil besticht durch Klassendurchschnittlichkeit. Bei aufrechten Rücksitzen sind es 280 Liter und in der XXL-Version mit umgelegten Sitzen, kann das Volumen auf 950 Liter erhöht werden. Leider entstehen dabei eine massive Kante und kein ebener Ladeboden.

Punkten kann der gebrauchte Mazda 2 vor allem mit seiner sehr edlen Interior-Anmutung. Das beginnt beim Design, geht über die Materialauswahl und mündet in der Verarbeitung. Stilistisch gesehen entsteht ein klassenüberdurchschnittlicher Eindruck, denn in gleicher Designsprache sind auch die Cockpits der größeren Modellklassen aus dem Hause Mazda gezeichnet. Dabei polarisiert die Gestaltung mehr durch Sachlichkeit und Reduktion.

Eine klare Linienführung wird durch markante, runde Optikelemente, wie z. B. Lüftungsdüsen oder den opulenten, zentral angeordneten Drehzahlmesser, ergänzt. Hat der Vorbesitzer etwas mehr Geld investiert, kann man darauf hoffen, dass eine Bicolor-Innenausstattung verbaut ist. Diese unterstreicht die edle Anmutung des kleinen Japaners weiter, hat durch die helle papyrusähnliche Farbgebung allerdings den Nachteil erhöhter Empfindlichkeit.

In Sachen Ergonomie gibt es nichts zu meckern. Die Instrumente sind bestens ablesbar, die Klimasteuerung überzeugt mit großen satt rastenden Drehreglern und der mediale Austausch erfolgt über einen zentralen Dreh-Drücksteller, mit dem das 7 Zoll Zentraldisplay à la BMW i-Drive Logik bedient wird.

Ein fehlender Einklemmschutz für die hinteren Fenster ist ein Manko und muss an dieser Stelle Erwähnung finden. Es ist unverständlich – auch für Fahrzeuge dieser Zeit und Klasse unangemessen – weshalb Mazda dieses Sicherheitselement nicht verbaut.

Sonderausstattungen wie die Großen

Mit etwas Ausschau auf dem Markt für gebrauchte Mazda 2, kann ein Fahrzeug gefunden werden, welches mit durchaus sehenswerten Ausstattungsdetails für diese Klasse glänzt. So sind Spurhalte- und Spurwechselassistenten, City-Notbremsassistent, ein Ausparkassistent genauso verfügbar gewesen wie voll LED-Scheinwerfer und sogar ein Head-Up-Display. Letzteres ist beim Mazda 2 sogar erstmalig in der Kleinwagenklasse überhaupt im Angebot gewesen.

Motoren und Antrieb: Ein Hubraum und vier Leistungsstufen

Auch bei den Motoren unterstreicht Mazda seine ganz eigene Sichtweise. Beim Design heißt die Philosophie Kodo und bei den Motoren SKYACTIVE. Unter der SKYACTIVE Technologie versteht Mazda ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um Effizienz aber auch den Fahrspaß zu erhöhen. Das betrifft neben den Motoren, auch die Getriebe und das Fahrwerk. Diese Philosophie kommt bei allen Mazda Modellen zum Einsatz, ist erstmals bereits 2011 präsentiert worden und findet gleichermaßen bei Benzin- und Dieselmotoren Anwendung.

Um die technische Komplexität auf das Wesentliche zu reduzieren, werden die essentiellen Besonderheiten kurz erklärt. Mazda hat es geschafft seine Motoren mit einem enorm hohen Verdichtungsverhältnis auszustatten. Das erhöht das Drehmoment der Motoren soweit, dass sie ohne Turboaufladung einen guten Durchzug ermöglichen und dabei relativ sparsam sind. In der größten Ausbaustufe ist zusätzlich auch das hauseigene i-ELOOP Rekuperationssystem an Bord, welches hilft die beim Bremsen erzeugte Energie zu nutzen.

Die drei Benzinmotoren bieten Leistungen von 75, 90 und 115 PS. Die Werte werden allesamt von einem 1.5 Liter großen Aggregat erzeugt. Mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4,5 Liter Kraftstoff ist der mittlere Motor der Sparsamste bei den Benzinern. Wer noch ein wenig mehr sparen möchte, muss auf den einzigen Selbstzünder im Mazda 2 Programm zurückgreifen. Der 105 PS starke Diesel schöpft seine Kraft ebenfalls aus 1.5 Liter Hubraum, bietet dabei ein über 70 Nm höheres Drehmoment als der Topbenziner. Damit ist das Fahrzeug immer noch keine Rakete, kann aber mit einem konstanten Durchzug bei guter Laufruhe durchaus punkten.

Die Motorenauswahl ist nicht immens, präsentiert jedoch ein rundes Portfolio, welches für jeden Geschmack und Geldbeutel das Passende bieten kann. Geschaltet wird zumeist über Fünf- und Sechsganggetriebe. Das funktioniert sehr gut und vor allem knackig. Für den 90 PS Benzinmotor ist exklusiv auch ein Automatikgetriebe verfügbar. Jedoch wird der Ruhestand des linken Fußes mit einem Verlust jeglicher Agilität und einem deutlich höheren Verbrauch bezahlt. Es sollte grundsätzlich darauf hingewiesen werden, dass alle Motoren eher mit japanischer Höflichkeit als mit Ninja artigem Temperament überzeugen. SKYACTIVE bedeutet aber auch Leichtbau. Mit einem Basisgewicht von 1.100 kg ist das den Mazda Ingenieuren auch durchaus gelungen.

Große Fahrfreude, trotz temperamentarmer Motoren

Obwohl die Motoren kein Feuerwerk erzeugen, macht ein gebrauchter Mazda 2 Spaß. Sehr viel Spaß! Der Applaus geht hier an das Fahrwerk und ein großer Dank an die Ingenieure, die es konstruiert haben. Es ist straff abgestimmt aber nicht unkomfortabel und sorgt dafür, dass der Mazda 2 wie ein Samurai Schwert um die Ecken zirkelt. Es ist wirklich eine Freude. Kaum ein Kleinwagen der etablierten Wettbewerber schafft es, eine so spaßige Kurvenperformance auf die Straße zu zaubern.

Langlebigkeit und Zuverlässigkeit

Neben dem zeitlosen Design ist für den Gebrauchtwagenkäufer auch die technische Langlebigkeit von großem Interesse. Hier zeigt der Mazda 2 seine wahren Werte. Eine durchdachte Konstruktion ohne zu viel Schnickschnack machen ihn wenig anfällig. Motoren, Getriebe und andere Aggregate fallen gar nicht negativ auch. Anders als bei seinem Vorgänger ist Rost, auch an der Unterseite, beim Mazda 2 „DJ“ kein Thema mehr. Lediglich die Stoßdämpfer neigen zur Feuchtigkeit und werden vom TÜV überdurchschnittlich bemängelt. Ansonsten zeigen bei seinen Qualitäten alle Daumen nach oben.

Mazda 2 Kaufberatung und Fazit für die dritte Generation

Wer mal was anderes fahren möchte, als Volkswagen Polo, Renault Clio, Peugeot 208, Ford Fiesta & Co., findet im Mazda 2 der dritten Generation seinen idealen Begleiter. Dabei ist der Mazda 2 nicht nur eine exotische Alternative zu den Platzhirschen. Er besticht durch seinen ganz eigenen Charakter, ist mehr als solide und geprägt von hoher Zuverlässigkeit. Auch die Optik besticht durch Gefälligkeit und das sowohl innen als auch außen. Ein kompaktes Fahrzeug, was jede Menge Spaß vermittelt und durch einen seriösen Auftritt überzeugt.

Guter Verbrauch trifft auf schlechte Rundumsicht und ein mäßiges Platzangebot auf ein herrliches fahraktives Fahrwerk. Meiden Sie nach Möglichkeit, die karg ausgestattete Basisversion und entscheiden sich lieber für eine der höheren Ausstattungslinien. In denen sind überzeugende Sicherheits- und Komfortmerkmale serienmäßig an Bord. Ein gebrauchter Mazda 2 ist der Weg zu Harmonie und Gelassenheit kombiniert mit einem schwarzen Gürtel.